WELPENAUFZUCHT

Nesthocker

 

Aller Anfang ist schwer!

Hundewelpen sind "Nesthocker" sie werden blind, taub

und völlig hilflos geworen und sind voll und ganz auf

die Hilfe der Hundemutter angewiesen.

Ohne sie hätten die Kleinen keine Überlebenschance.

Sie ernährt die Welpen, putzt sich und hält sie

schön warm, denn auch ihre Körpertemperatur

können die kleinen Nesthocker noch nicht

selbst regulieren.

In den ersten Lebenstagen orientieren sich die

Hundekinder ausschließlich über ihren

Tast- und Geruchssinn.

So finden sie auch den Weg zur

lebensnotwendigen Milchquelle.

 

Kolostralmilch - Frühsterblichkeit

Wie bei allen neugeborenen Säugetieren ist es auch

bei Welpen entscheidend, dass sie bald nach

der Geburt die hochwertige Kolostralmilch (Kolostrum)

erhalten, denn nur diesse Erstmilch enthält die für den

Immunschutz der Welpen so

lebenswichtigen passiven Antikörper.
Deshalb ist es notwendig darauf zu achten und alles
zu versuchen, dass die Neugeborenen so bald

wie möglich nach der Geburt am Gesäuge trinken

und so ein Maximum an diesen Antikörpern

übertragen bekommen.
Frühzeitige Aufnahme einer genügenden Menge

Kolostrum ist auch deshalb wichtig,

weil die erste Flüssigkeitszufuhr wesentlich zum Kreislaufvolumen des Neugeborenen beiträgt.

Ungenügende Flüssigkeitszufuhr kann

Kreislaufinsuffizienz

und Herz-Lungen-Versagen verursachen.
Gute Immunität und ein stabiles Herz-Kreislauf-System
senken wiederum das Risiko der

Frühsterblichkeit bei Welpen.
Eine weitere Gefahr für die Kleinen besteht

in der Unterkühlung.
In den ersten 6 Lebenstagen besteht noch kein

Zitterreflex bei Kälte, weshalb Welpen zur Erhaltung

ihrer Körpertemperatur auf äußere Wärmequellen

wie den Körper der Mutter, oder den Einsatz einer Wärmelampe angewiesen sind.
Hundebabys legen sich oft auch im Haufen übereinander,
um ihren Wärmeverlust zu reduzieren.

Ist es den Welpen zu kalt, zeigen sie dies mit vermehrtem Bewegungsdrang, Unruhe, verstärkter Atmung

und Lautäußerungen.
Unter optimalen Verhältnissen

(Umgebungstemperatur 21°C)
liegen die Kleinen hingegen entspannt da
und verbringen die meiste Zeit schlafend.
Trinken, Schlafen, Gewichtszunahme:
Die Hauptbeschäftigung der Neugeborenen ist

Trinken und Schlafen.
Ein großer Teil des Schlafens ist mit aktiven Bewegungen
wie Drehen und Zucken verbunden, wodurch
die Entwicklung der Muskulatur gefördert wird.
Die Häufigkeit des Saugens liegt in der 1. Lebenswoche
um die 12mal am Tag, fällt in den folgenden 3 Wochen
auf etwa 8mal und geht im 2. Monat
auf 5 - 6 mal pro Tag zurück.
Dank der guten Muttermilch nehmen die

Hundebabys rapide zu.
Sie sollten vom ersten Lebenstag an zunehmen und ihr Geburtsgewicht in 7 - 10 Tagen verdoppelt haben.
Beim Absetzen mit ca. 6 Wochen haben die Welpen dann
das 6- bis 10-fache ihres Anfangsgewichts erreicht.
Als Faustregel gilt: ein Welpe sollte während der ersten 5 Monate pro Tag 2 bis 4 g pro kg des erwarteten Erwachsenengewichts zunehmen (als Beispiel: ein Welpe, der als erwachsener Hund 20 kg wiegen wird, sollte als Junghund täglich 40 bis 80 g schwerer werden).
Regelmäßiges Wiegen der Kleinen zur Kontrolle (anfangs täglich!) ist daher sehr wichtig, damit bei Bedarf entsprechend eingegriffen bzw. zugefüttert werden kann. Milchmangel seitens der Hündin kann man z.B. meistens durch entsprechende energie- und eiweißreiche

Ernährung korrigieren.
Auch sollten die Welpen während des Saugens ab und zu
beobachtet werden, um sicher zu gehen, dass alle ihre Chance zum Trinken haben.
Wird einer weggedrängt, legt man ihn an eine

andere Zitze an.
Es ist lebensnotwendig, dass alle Welpen einen ausreichenden Anteil Milch bekommen.

 

Kot- und Harnabsatz:
Den Reflex für den Kot- und den Harnabsatz muss die Hundemutter in den ersten Wochen durch das Belecken der Analgegend auslösen.
Fehlt dieses Verhaltensmuster der Hündin, so sind Verstopfungen und Blähungen, in manchen Fällen sogar der Tod der Welpen
die Folge. Die Exkremente werden von der Mutter aufgeleckt,
so dass das Lager sauber und trocken bleibt.
Dieser Teil der Brutpflege endet meistens mit der ersten

Beifütterung dern Welpen.

 

Sinnesentwicklung:
Nach der ersten Lebenswoche erwachen allmählich die Sinne der Hundebabys.

Als erstes öffnen sich die Augen (10. - 13. Tag),
so dass die Welpen ab dem 14. - 16. Lebenstag sehen können.
Nach und nach entwickelt sich jetzt auch ihr Gehör
und beginnt mit 15 - 17 Tagen zu funktionieren.
Mit ca. 18 Tagen beginnen dann auch die ersten Gehversuche.
Bis die Motorik völlig beherrscht wird,
vergeht allerdings noch etwas Zeit.
Neben verschiedenen Lautäußerungen wie Bellen, Knurren
und Heulen beginnt der Spieltrieb sowie die Beschäftigung
mit dem eigenen Körper - Pfoten wischen,
sich belecken, beknabbern etc.

 

 

Wer nun der Ansicht ist,

Welpen aufziehen wäre eine "lockere Sache"

täuscht sich da gewaltig. Die Arbeit geht schon

mit der Fürsorge der tragenden Hündin los.
Ist die Geburt

( die meist seeehr nervenaufreibend verläuft  )

mal geschafft, geht die schlaflose Zeit los.
Für die nächsten Wochen beziehe ich unsere

Couch als "Liegestätte"
Bei jedem Quitscher steht man automatisch

stramm und schaut nach dem Rechten.
Nun kommt es auch mal vor, daß ein Welpe ein wenig hinterher ist,
da ist man dann natürlich ständig am schauen,

daß er nicht zu kurz kommt.
Je nach größe des Wurfes unterstützen wir unsere Mama auch beim "Bäuchlelecken".
Hat man die ersten 4 Wochen Etappenschlaf

erst mal gemeistert, geht die richtige Arbeit los.
Nun wollen die Kleinen ihre ersten feste Mahlzeiten bekommen und sie fangen an,
ihr "Nest" zu verlassen.

Wo sich das Chaos die letzten Wochen

auf die Wurfkiste beschränkt hat greift es

so langsam auf das Hundezimmer über
(naja, spätestens nach einer Woche ist das für die Zwerge auch nicht mehr befriedigend) und dann erstreckt es sich letztendlich auf die ganze Wohnung.
Auch wenn Mama akribisch am putzen ist,

darf man sich mit ca. 900 Rollen Kleenex eindecken,
um die Hinterlassenschaften

der Herrschaften zu beseitigen
wenn man nicht möchte, daß sie sich gegenseitig

damit beschmieren
Wir verwenden bewußt keine Welpentoilette,

weil wir unseren Nachwuchs daran gewöhnen

durch eine Hundeklappe nach draußen zu gehen

um ihr Geschäft dort zu verrichten.

Aber auch im Garten räumt sich das natürlich nicht

von alleine weg.
Sobald die Kleinen ihre erste Impfung haben,

dürfen sie mit unseren"Großen"
die weite Welt erkunden. Mindestens drei mal täglich packt man den ganzen Clan
in`s Auto (ganz zur Belustigung der Nachbarn)

und fährt mit ihnen raus in die Natur.
Wir möchten ja, daß unsere Zwerge,

solange sie bei uns sind so viiiiel Eindrücke

wie möglich sammeln können damit sie sich

später bei ihren Familien nicht bei jedem "seltsamen Geräusch" in einer Ecke verstecken.
Auch in der restlichen Zeit, kann man die Kleinen nicht einfach sich selbst überlassen.
Mama ist nun schon ziemlich geschlaucht und wir entlasten sie, wo wir nur können.

Zu den täglichen Spaziergängen kommen auch noch stundenlange Spieleinlagen. (aber das macht uns ja selbst jede Menge Spaß)
Mamas Nervenkostüm ist nun auch nicht mehr das beste, wenn die Kleinen mit ihren spitzen Zähnchen an ihrem Gesäuge "rumzerren".
So füttern wir inzwischen unsere Babys 6 mal täglich.
Bis zur Abgabe wird dies auf 3 Mahlzeiten reduziert.

Wir überlassen es der Hündin selbst,

ab wann sie nicht mehr bereit ist,

die Kleinen ran zu lassen.
Unsere Welpen werden also nicht von uns,

sondern von ihrer Mama entwöhnt.
Ab der 7. Woche trinken sie nun nur noch

morgens und abends.
Die Milchbar schließt meist zwischen

der 7. und 8. Woche.
Bis die Zwerge mit 9 Wochen unser Haus verlassen,

sind sie vollständig auf feste Nahrung eingestellt.

 

 

Es liegt uns sehr viel daran,
auch nach dem Auszug am Leben unserer Babys
teilhaben zu dürfen. Mit jedem Welpen, der unser Haus verläßt
geht auch ein kleines Stückchen von unserem Herzen.
Die Kleinen werden von uns sehr liebevoll
und voller Hingabe aufgezogen.
Unsere Welpen wachsen bei uns mit vollen Familienanschluss auf
und es hat ihnen in ihrem bisherigen Leben an nichts gemangelt.
Natürlich wünschen wir uns für unsere Babys,
daß sie von ihrer neuen Familie genau so gut behandelt und
versorgt werden, wie sie es von uns gewohnt sind.